Hier finden sie unsere Texte zu unserem Thema Esstörungen:
Ernährungsweisen:
Sonja S.
Veganismus:
Veganer verzichten auf jegliche Produkte tierischen Ursprungs, soweit sie als solche erkennbar sind und sich umgehen lassen. Wer vegan lebt lehnt auch die Nutzung tierischer Produkte wie z.B. einer Daunendecke oder einer Seife mit tierischen Fetten ab.
Vegetarismus:
Vegetarier verzehren nur Produkte, für die das Tier nicht sterben musste, z.B. Eier, Honig.
Untergruppen sind Ovo-Vegetarier, wobei neben pflanzlicher Kost auch Milch und Milchprodukte sowie Eier verzehrt werden, jedoch enthalten sich Ovo-Lacto-Vegetarier des Verzehrs von Fleisch (darunter auch Geflügel), Fisch und Meerestieren. Und Lacto-Vegetarier, deren Ernährung der von Ovo-Lacto-Vegetariern ähnelt, jedoch wird zusätzlich auf Eier verzichtet.
Frutanismus:
Frutarier verzichten nicht nur auf tierische Nahrungsmittel, sondern essen nur Produkte, deren Gewinnung die Pflanze nicht schädigt. Das wären z.B. Fallobst, Nüsse und Samen.
Pescetarismus:
Pescetarische Ernährung schließt zwar Fleisch aus, beinhaltet jedoch Fisch und andere tierische Produkte. Krebs- und Weichtiere stehen nur bei manchen Pescetariern auf dem Speiseplan.
Flexitarismus:
Flexitariern geht es mehr um eine gesunde Ernährung, als um den Erhalt des tierischen Lebens. Ab und zu essen sie auch ein Stück Fleisch.
Freeganismus:
Der Freeganismus ist eine politisch motivierte Lebensweise. Grundsätzlich werden keine bestimmten Lebensmittel ausgeschlossen, sie müssen nur aus kommerziellem Handel stammen. Freeganer greifen auf selbstangebaute, gefundene, geschenkte oder von anderen weggeworfene Lebensmittel zurück, um auf das Konsumverhalten ihrer Mitmenschen und die Armut hinzuweisen.
Rohkost:
Rohköstler sind grundsätzlich offen für alle Arten von Lebensmitteln, obwohl der Großteil davon vegan isst. Allerdings dürfen sie während der Zubereitung auf nicht mehr als 40 Grad erhitzt werden oder müssen roh bleiben. Das hat zum Ziel, dass wichtige Enzyme und Vitamine erhalten bleiben.
Binge Eating:
Sonja S. & Benjamin R.
Binge Eating ist eine Essstörung, bei der es zu periodischen Heißhungeranfällen (Fressanfällen) mit Verlust der bewussten Kontrolle über das Essverhalten kommt. Im Gegensatz zur Bulimie wird das Gegessene anschließend nicht erbrochen, so dass längerfristig meist Übergewicht die Folge ist.
Betroffen sind in der Regel Mädchen und Frauen, zunehmend jedoch auch Männer, man geht mittlerweile davon aus, dass fast ein Drittel der Betroffenen männlich ist. Bis zu fünf Prozent der Erwachsenen leiden aktuellen Studien zufolge unter den unkontrollierten, ständig wiederkehrenden Essattacken, dass heißt Binge Eating ist die am meisten verbreitete Essstörung. Die Bulimie betrifft hingegen nur etwa eine von 100 Personen, Magersucht ist noch seltener. Binge Eating ist eine Essstörung, die meist mit Übergewicht oder Adipositas (->BMI über 30) verbunden ist. Das bedeutet aber nicht, dass Übergewichtige automatisch an Binge Eating leiden. Ebenso kann das Krankheitsbild der Binge Eating-Störung auch bei Normalgewichtigen auftreten.
Ursachen:
Wodurch entsteht Binge-Eating und wie wird es ausgelöst? Über die Ursachen von Binge-Eating gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse. Etwa die Hälfte der Betroffenen litt oder leiden unter Depressionen. Es ist nicht geklärt, ob die Depression die Esssucht hervorruft oder umgekehrt.
Risikofaktoren:
Prädisponierende Faktoren:
Faktoren, die psychische Krankheiten allgemein begünstigen:
psychische Krankheiten in der Familie,
Missbrauchserlebnisse,
ein negatives Selbstbild,
sowie Adipositas in der Kindheit (oft ausgelöst durch unausgewogenes Ernährungs- und Bewegungsverhalten in der Familie).
Auslösende Faktoren:
Hierzu zählen
ein negatives Selbst-/ Körperkonzept (unter anderem bedingt durch ein geringes Selbstwertgefühl, perfektionistische Ansprüche an sich selbst und Abhängigkeit von der Annerkennung anderer),
Schwierigkeiten im Umgang mit Emotionen (Essanfälle werden häufig zum Spannungsabbau / zur Stimmungsaufhellung eingesetzt) und
belastende Lebensereignisse (beispielsweise der Verlust eines wichtigen Menschen, starker Leistungsdruck, Mobbing oder eine Position mit großer Verantwortung) oder vielmehr die mangelnde Fähigkeit in solchen Situationen gesunde Alternativen anzuwenden.
Soziale Faktoren:
Sowohl das übermäßige Nahrungsmittelangebot, als auch das besonders durch Massenmedien verbreitete weibliche Ideal (schlank = schön = intelligent = erfolgreich),
sowie Hänseleien in der Kindheit (viele Essgestörte waren in ihrer Kindheit mollig und wurden deshalb verspottet).
regelmäßige Essanfälle
Ein Essanfall ist durch folgende zwei Merkmale gekennzeichnet:
In einem abgrenzbaren Zeitraum (z.B. innerhalb von 2 Stunden) wird eine Nahrungsmenge gegessen, die deutlich größer ist als die Menge, die die meisten anderen Leute im selben Zeitraum und unter den gleichen Umständen essen würden.
Während des Essanfalls wird der Verlust der Kontrolle über das Essen empfunden. (z.B. das Gefühl, nicht mit dem Essen aufhören zu können oder nicht im Griff zu haben, wie viel gegessen wird).
Die Essanfälle sind mit drei (oder mehr) der folgenden Merkmale verbunden:
Es wird wesentlich schneller gegessen als normal.
Es wird gegessen, bis man sich unangenehm voll fühlt.
Es werden große Mengen gegessen, obwohl man sich nicht körperlich hungrig fühlt.
Es wird allein gegessen, weil es peinlich ist, wie viel man isst.
Man fühlt sich von sich selbst angeekelt, depressiv oder sehr schuldig nach dem Über-essen.
Es besteht hinsichtlich der Essanfälle merkliche Verzweiflung.
Die Essanfälle treten im Durchschnitt an mindestens 2 Tagen pro Woche über 6 Monate auf
Die Essanfälle sind nicht mit der regelmäßigen Anwendung von unangemessenem Kompensationsverhalten (z.B. abführende Maßnahmen, Fasten oder extremer Sport) verbunden und treten nicht im Verlauf einer Anorexia nervosa oder Bulimia nervosa auf.
Therapie:
Die Therapie erfolgt oft über verschiedene Ansätze, die von den individuellen Bedürfnissen und gesundheitlichen Problemen der Patientin/des Patienten abhängen. Neben der Vermeidung von Heißhungeranfällen sowie der Behandlung körperlicher wie psychischer Erkrankungen ist eines der Therapieziele eine Gewichtsreduktion. Häufig kommt der Betroffene wegen Wunsch einer Gewichtsabnahme zum Arzt. Durchgeführt wird die Therapie meist in der Form einer Psychotherapie, die entweder ambulant oder stationär erfolgt. Im Laufe der Therapie kommt es oft zu Rückfällen oder Abbrüchen.
Maßnahmen zur Gewichtreduktion reichen jedoch nicht aus. Betroffene brauchen ein ebenso intensives Psychotherapieprogramm wie bei anderen Essstörungen. Dabei gilt es im Wesentlichen, zwei Problemfelder zu behandeln. Zum einen soll erreicht werden, dass Betroffene sich wieder an eine normale und ausgewogene Ernährung zu gewöhnen bzw. ein normales Essverhalten lernen. Der zweite wichtige Therapiebereich gilt den zugrunde liegenden psychischen Problemen, die zu dem gestörten Essverhalten geführt haben.
Eine Verordnung von Medikamenten (z.B. Antidepressiva) kann beispielsweise erforderlich sein, wenn die Essstörung in Zusammenhang mit einer Depression steht.
Folgen:
Da Ess-Süchtige meist übergewichtig bis adipös sind, treten die gleichen Folgeerscheinungen auf, wie bei Adipositas (Fettleibigkeit). Zu den körperlichen Risiken wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen oder Gelenksleiden kommen vor allem auch psychosoziale Folgen. Aus Scham und um das veränderte Essverhalten vor der Umwelt zu verbergen, ziehen sich die Betroffenen sehr häufig zurück und isolieren sich, zwischenmenschliche Kontakte zerbrechen. Das verhindert erst recht, aus dem Teufelskreis aus Kontrolle über das Essen und Kontrollverlust bei den Essattacken auszubrechen
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Bulimie:
Leon M.
Wird auch Ess-Brech-Sucht genannt
Tritt verstärkt bei Mädchen von 15-30 Jahren auf. Vor allem in westlichen Ländern sind viele betroffen
Ursachen:
Ursache ist nicht bekannt aber Forscher vermuten das sie mit der Magersucht verwandt ist
Mögliche Ursachen:
- Enttäuschungen in Beziehungen
- Diät halten
- geringes Selbstwertgefühl
- Scham- und Schuldgefühle
- wiederholte Kränkungen
- Versagensgefühle
- Krankheitszeichen
- Essanfälle (Heimlich viel süßes und fettes Essen)
Nach den Essanfällen kommen Scham- und Schuldgefühle auf und es wird versucht den Essanfall rückgängig zu machen
selbst herbeigeführtes Erbrechen nach dem Essen
Gebrauch von Abführmitteln, Appetitzüglern und Arzneimitteln, die zu einem Gewichtsverlust durch vermehrte Wasserausscheidung führen
Diäten und fasten
soziale Isolation
Mögliche Komplikationen der Ess-Brech-Sucht
häufiges Erbrechen kann zu Herzrhythmusstörungen führen
Zahnschäden durch Erbrechen
Vergrößerung der Speicheldrüße durch häufiges Erbrechen
Narben am Handrücken durch das auslösen des Erbrechens
Magen- und Darmstrungen
Erbrechen reizt die Schleimhaut der Speiseröhre und des Magens, schmerzhafte Blutungen oder Narben können entstehen
Anorexie :
Christoph O.
Anorexie ist eher unter dem Namen Magersucht bekannt. Bei Magersucht wollen die Erkrankten nichts mehr essen, da sie denken sie wären dick. Allerdings ist genau das Gegenteil der Fall und die Betroffenen sind höchst unterernährt und mager. Daher der Name Magersucht.
Magersucht ist eine Krankheit die meist Mädchen und junge Frauen betrifft. Nur 5% der Betroffenen sind männlich.
Mögliche Auslöser:
Angst vorm Erwachsenwerden und Frau-Sein
Angst vor Übergewicht
Konflikte in der Familie
Konkurrenzdenken
Es besteht ein besonderes Risiko für Personen, von denen erwartet wird, dass sie besonders schlank sind (z. B. Fotomodelle, Ballett-Tänzerinnen und -Tänzer)
Wie wird die Krankheit behandelt?
Die Krankheit hat seelische als auch körperliche Auswirkungen, daher muss die Behandlung beide Gebiete abdecken. Ziel ist es den normalen Lebenszustand wieder herzustellen.
Bei lebensbedrohlichen Zuständen muss die Behandlung im Krankenhaus erfolgen.
In manchen Fällen ist eine medikamentöse Behandlung notwendig, vor allem wenn der oder die Betroffene unter Depressionen leidet.
Bei starkem Untergewicht sollten regelmäßige Gewichtskontrollen gemacht werden.
Welche Komplikationen können entstehen?
Magersucht kann zu einer chronischen Krankheit werden.
Permanenter Hungerzustand löst Osteoporose (Verminderung von Knochensubstanz) und Schäden an Herz, Leber, Niere und Gehirn aus. Bei Jugendlichen setzt eine Wachstumshemmung ein.
Es treten Müdigkeit und Konzentrationsschwäche auf.
Das psychische Gleichgewicht geht verloren und Missmut, Depressionen und/oder Selbstmordgedanken können auftreten.
Das Sterberisiko ist durch Selbstmord oder Unterernährung erhöht.
Ortorexie:
Benjamin R.
Orthorexia nervosa ist eine Essstörung, bei der die Betroffenen ein auffallend ausgeprägtes Verlangen danach haben, sich möglichst „gesund“ zu ernähren.
Menschen mit Ortorexie brauchen eine starke Willenskraft um ihre selbst erstellten Regeln was sie essen dürfen und was nicht einzuhalten. Orthorektiker (die leute die Ortorexie haben) haben ein hohes Selbstgerechtigkeitsgefühl und fühlen sich anderen, die sich nicht im gleichen Maße selbst kontrollieren, überlegen. Dr. Steve Bratman, der die Orthorexie 1997 als erster beschrieb sagte folgendes:“Jemand der den ganzen Tag damit verbringt um nur Tofu , kann sich so heilig fühlen wie jemand, der sein ganzes Leben der Unterstützung der Obdachlosen gewidmet hat” Sollten Orthorektiker doch mal so ein „verbotenem” Essen zu sich nehmen, fühlen sie sich schuldig und schändlich. In der Folge bestrafen sie sich meißtens mit immer strikteren Essensregeln oder gar Abstinenz. Dieses Verhalten ähnelt dem von Mager- oder Fettsüchtigen, mit dem Unterschied, dass bei Othorektikern nicht die Menge des Essens im Vordergrund steht, sondern die angenommene Qualität der Lebensmittel.
Im Bestreben, sich von einer bestimmten Essstörung zu kurieren, oder einfach nur aus einem extremen Verlangen nach einer gesunden Ernährung, entwickeln die von Qrthorexi Betroffenen ihre eigenen spezifischen Essgewohnheiten. Die Ausarbeitung eines den selbst auferlegten Ernährungsvorschriften folgenden Diätplans nimmt zunehmend Zeit in Anspruch und die Betroffenen müssen ihre Mahlzeiten mehrere Tage im Voraus planen. Sie neigen dazu, beim Ausgehen eine “Überlebensration” ihrer eigenen Lebensmittel mitzunehmen, da sie aus Furcht vor Fett, Chemikalien oder anderen speziellen Phobien die sonst überall erhältlichen Lebensmittel nicht essen können.